Für Kinder, die eine besondere Förderung benötigen, gibt es in den öffentlichen Schulen oftmals nicht die passenden Angebote. Private Internate bieten speziell angepasste Lernkonzepte, die die Talente der Kinder gezielt fördern und individuell auf Schwächen eingehen. Daher stellen sich viele Eltern die Frage: Ist es gut sein Kind in ein Internat zu geben? Informationen für Eltern findest du hier.
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Internate sind einfach ausgedrückt Bildungseinrichtungen, in denen die Schüler auch wohnen und somit rund um die Uhr betreut werden. Dabei stehen je nach Schule unterschiedliche Förderkonzepte im Fokus. Es gibt Internate für besonders begabte Schüler oder für Kinder, die besondere Förderung benötigen, sei es aufgrund körperlicher oder geistiger Beeinträchtigungen. Spezielle Fachinternate setzen den Lernschwerpunkt zum Beispiel auf Sport oder Musik. Manche Internate sind auf die Betreuung von verhaltensauffälligen Kindern spezialisiert.
Es gibt öffentliche und private Internate. Die öffentlichen Schulen werden von Bund und Ländern finanziert, private Bildungseinrichtungen werden zum Beispiel von Kirchen oder Organisationen gefördert.
Internate bieten eine Alternative zu öffentlichen Schulen. Oft sind die Klassen kleiner und die Lehrer und Betreuer können sich intensiver um die einzelnen Schüler kümmern. Vielen Kindern tut der strukturierte Tagesablauf gut, klare Regeln helfen dabei, Routinen aufrecht zu erhalten. Im privaten Umfeld ist es schwieriger, diese Struktur aufrecht zu erhalten. Zudem fördern Internate die Disziplin und die Selbstständigkeit des Kindes. Nicht zuletzt ist aber auch der regelmäßige Kontakt zu Gleichaltrigen ein wichtiger Vorteil. Internate bieten oft viele Freizeit- und Sportaktivitäten an. Gerade im ländlichen Raum kann die öffentliche Schule mit diesem Angebot nicht mithalten.
Es gibt jedoch auch Punkte, die gegen die Schulbildung im Internat sprechen. Der wichtigste Aspekt sind hier sicherlich die hohe Kosten, die dich erwarten, wenn du dich für eine Internatsausbildung entscheidest. Wird dein Kind nicht über ein Stipendium gefördert, kommen neben den Schulgebühren auch Kosten für Unterkunft und Verpflegung auf dich zu.
Auch die Trennung von der Familie und den Freunden ist nicht für jedes Kind leicht zu verarbeiten.
Internate haben oft den Ruf, veraltet und konservativ zu sein. Das muss natürlich nicht auf jede Schule zutreffen. Es ist wichtig, dass du dich im Vorfeld über das Konzept des Internates informierst und entscheidest, ob die dort vermittelten Inhalte und Werte auch dem entsprechen, was du deinem Kind mit auf den Weg geben möchtest.
Es gibt verschiedene Gründe, weswegen sich Eltern entscheiden, ihr Kind in ein Internat zu geben. Sie alle haben eines gemeinsam: ein Internat bietet besondere Förderung, die die öffentliche Schule nicht abbilden kann. So sind hochbegabte Kinder in der öffentlichen Schule oft unterfordert. Im Internat werden sie hingegen auf dem richtigen Niveau gefördert und sind außerdem unter Gleichgesinnten.
Verfügt dein Kind über ein besonderes Talent, ist es zum Beispiel sehr musikalisch, tanzt Ballet oder spielt Fußball, kann ein speziell ausgerichtetes Internat das Talent fördern. Allgemeinbildende Schulen bieten in der Regel nur oberflächliche Angebote in diesen Bereichen an.
Verhaltensauffällige Kinder erhalten durch das Internat Abstand zu ihrer Alltagssituation. Spannungen im sozialen Umfeld lassen sich so lösen.
Bist du selbst beruflich stark eingespannt und hast keine anderen Betreuungsmöglichkeiten, ist ein Internat eine gute Lösung für dein Kind. Dort wird es sicher betreut und kann sich auf die Schule konzentrieren. Dank vieler Freizeitangebote und dem Kontakt mit Gleichaltrigen, kommt auch die soziale Entwicklung nicht zu kurz. Hat dein Kind Schwierigkeiten in der Schule, du selbst kannst allerdings nicht beim Lernen unterstützen, ist das Internat eine gute Wahl.
Zu junge Kinder solltest Du nicht ins Internat geben. Die meisten Internate nehmen Kinder ab der 5. Klasse auf, einige auch erst ab der 8. Klasse. Hat dein Kind eine sehr starke Verbindung zu der Familie, könnte es schnell Heimweh bekommen, wenn du es ins Internat gibst. Auch introvertierte Kinder, die viel Zeit für sich brauchen, werden in einem Internat vermutlich nicht glücklich.
Vorsichtig sein solltest du bei psychischen Erkrankungen. Leidet dein Kind zum Beispiel unter Depressionen oder einer Essstörung, ist das Internat nicht die richtige Wahl. Die Lehrkräfte und pädagogischen Betreuer sind für solche Fälle nicht ausgebildet und das Risiko besteht, dass sich die Krankheit fern von der Heimat noch verfestigt.
Bei der Entscheidung, ob du dein Kind ins Internat geben möchtest, solltest du unbedingt auch die Meinung deines Kindes berücksichtigen. Es wird viel Zeit in der Bildungseinrichtung verbringen und sollte sich dort wohlfühlen. Mache deinem Kind deutlich, dass du es keinesfalls ins Internat "abschieben" möchtest. Zeige vielmehr die positiven Aspekte der neuen Schulform auf.
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