Schulphobie: Was tun, wenn Kinder nicht wollen?

Schulphobie erfordert ein umsichtiges Vorgehen, das Verständnis, individuelle Unterstützung und professionelle Hilfe umfasst, um betroffenen Kindern und Jugendlichen zu helfen.

Laura Freilicht

Veröffentlicht am

4.11.2024 8:00

Schulphobie, auch als Schulangst bekannt, ist ein ernstzunehmendes Problem, das Kinder und Jugendliche daran hindert, die Schule zu besuchen und aktiv am Unterricht teilzunehmen. Sie äußert sich durch intensive Angst oder Ablehnung gegenüber der Schule, die nicht durch übliche Unlust oder vorübergehende Abneigung zu erklären ist. Die Gründe hierfür können vielfältig sein, von Mobbing über Leistungsdruck bis hin zu Problemen im familiären Umfeld. Es ist wichtig, dieses Problem ernst zu nehmen und adäquate Unterstützung zu bieten.

Strategien im Umgang mit Schulphobie

1. Das Problem erkennen und ernst nehmen

  • Auf Anzeichen achten: Eltern und Lehrkräfte sollten auf Anzeichen wie morgendliche Bauchschmerzen, Angstzustände oder häufige Fehltage achten.
  • Offene Gespräche führen: Ein offenes und verständnisvolles Gespräch mit dem Kind kann helfen, die Gründe für die Angst zu verstehen.

2. Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schule und Kind

  • Gemeinsame Strategieentwicklung: Die Zusammenarbeit aller Beteiligten ist entscheidend, um eine für das Kind unterstützende Umgebung zu schaffen.
  • Anpassungen im Schulalltag: Flexible Lösungen, wie ein angepasster Stundenplan oder die Möglichkeit, bei Angstzuständen eine Pause einzulegen, können helfen.

3. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

  • Beratung durch Schulpsychologen: Schulpsychologen können individuelle Beratung bieten und gegebenenfalls an weitere Fachkräfte vermitteln.
  • Therapeutische Unterstützung: Eine Psychotherapie kann notwendig sein, um die tieferliegenden Ursachen der Schulphobie zu behandeln.

4. Aufbau von Selbstvertrauen und Coping-Strategien

  • Stärkung des Selbstwertgefühls: Aktivitäten außerhalb der Schule, die dem Kind Erfolgserlebnisse und soziale Kontakte ermöglichen, können das Selbstvertrauen stärken.
  • Vermittlung von Stressbewältigungstechniken: Techniken zur Angstbewältigung und Entspannungsübungen können dem Kind helfen, mit Stress umzugehen.

5. Langsame Wiedereingliederung in den Schulalltag

  • Schrittweiser Schulbesuch: Ein schrittweiser Wiedereinstieg, der mit dem Kind abgestimmt wird, kann helfen, die Angst vor der Schule zu reduzieren.
  • Begleitung bei der Rückkehr: Die Begleitung durch eine vertraute Person in den ersten Tagen kann die Rückkehr erleichtern.

Fazit

Schulphobie ist eine komplexe Herausforderung, die eine sensible und individuell abgestimmte Herangehensweise erfordert. Durch die Kombination aus Verständnis, Unterstützung im familiären und schulischen Umfeld sowie professioneller Hilfe können betroffene Kinder und Jugendliche lernen, ihre Angst zu überwinden und einen positiven Bezug zur Schule zu entwickeln. Wichtig ist, dass sie sich nicht allein gelassen fühlen und wissen, dass es Wege gibt, ihre Schulphobie zu bewältigen.

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